Jurybericht

Leonie Brandner

Geburtsjahr, Ort
1992, Den Haag
Fachbereich
Bildende Kunst und Performance

Beim Betreten des Raumes ist man gefesselt von der Alraune, mit der sich die Video-Installation swimming in a sea of what could be von Leonie Brandner beschäftigt. Die alten Geschichten, die sich um die Alraunpflanze ranken, berichten von einem Gewächs in Menschengestalt. Sein Einsatz und Erscheinen versprechen die Erfüllung unserer Wünsche, wie Glück, Wohlstand und Kindersegen. Im Zentrum der begehbaren Installation hängt eine im Raum gewellte Textilarbeit, ein Patchwork, das zugleich als Leinwand dient für zwei übereinander gelagerte Videos. Das vielschichtige und dynamische Schattenspiel, das an Scherenschnitte von Matisse erinnert, besitzt wie ein Mobile eine hypnotische Wirkung, so dass man am Ende selbst zu schweben scheint. Die geringsten Luftturbulenzen beim Gehen setzen das Patchwork in Bewegung. Brandners Arbeit ist kontemplativ und organisch zugleich, welches Innen und Aussen zum Verschwimmen bringen. Jurytext: Michel Rebosura