Jurybericht

Irene Naef

Geburtsjahr, Ort
1961, Luzern
Fachbereich
Bildende Kunst und Performance

Im grossformatigen, aus mehreren Bildträgern bestehenden, Werk La bombilla von Irene Naef tauchen wir ein in eine faszinierende Unterwasserwelt, schweben durch einen Seetangwald und entdecken am Meeresgrund ein Korallenriff, das im Licht eines imaginären Scheinwerfers zu fluoreszieren beginnt — plötzlich eröffnet sich der Blick auf ein offenes Auge. Durch die tiefe Hängung übers Eck entsteht, ohne mit Monumentalität zu überwältigen, ein immersiver Raum. Die pinken Ränder erzeugen eine ruhige, beinahe geisterhafte Neon-Aura. Sie umhüllt das wilde Innere, das körperlich erfahrbar wird. Naefs experimentelle Mischtechnik aus Öl und Acryl beeindruckt durch einen zeichnerischen und gestisch-expressiven Duktus, der organisch-wuchernde Landschaften entstehen lässt, welche die Betrachtenden fesseln. Naef zeigt Mut am Experimentieren und damit zu einer steten künstlerischen Weiterentwicklung. Jurytext: Michel Rebosura